Bach und Palestrina – Eine Hommage zum 500. Geburtstag
Windsbacher Knabenchor und lautten compagney BERLIN
Anlässlich des 500. Geburtstags von Giovanni Pierluigi da Palestrina schafft der Windsbacher Knabenchor mit diesem Programm eine Würdigung des italienischen Renaissancemeisters, eine Verbindung zu Johann Sebastian Bach und damit ein überkonfessionelles Musikerlebnis. Bachs Interesse an der Musik Palestrina ist bereits seit Bachs Weimarer Zeit belegt. Später studierte und bearbeitete er in den 1740er Jahren zwei Messen Palestrinas und plante deren Aufführung in Leipzig. Eine davon, die Missa Ecce Sacerdos Magnus, erklingt in diesem Konzert. Bach ließ die Vokalstimmen der Messe abschreiben, versah sie mit einem Basso Continuo und einer Colla-Parte-Oboe in der Oberstimme (wobei davon auszugehen ist, dass die anderen Vokalstimmen ebenfalls mit Holzblasinstrumenten geführt werden). Den katholischen Messsätzen werden die Kantaten BWV 38 „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“ und BWV 80 „Ein feste Burg ist unser Gott“, beides Cantus-Firmus-Meisterstücke lutherischer Kirchenmusik, gegenübergestellt. Diese kontrastieren die polyphone Musik Palestrinas nicht nur, sondern knüpfen musikalisch direkt an sie an – denn in beiden Eingangschören bedient sich Bach dem „Stile Antico“, dem „alten Stil“, mit dem er die Kunst der Renaissancemeister und insbesondere die Palestrinas fortführt.
Das Programm
Michael Altenburg (1584-1640)
Intrada XII „Ein feste Burg“
Giovanni Pierluigi da Palestrina (c. 1525-1594)
Missa Ecce sacerdos magnus: Kyrie / Gloria
Einrichtung von J.S. Bach
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Aus tiefer Not schrei ich zu dir
Kantate BWV 38
Giovanni Pierluigi da Palestrina
Missa Ecce sacerdos magnus: Sanctus / Agnus Dei
Bearbeitung von J.S. Bach
Angelo Ragazzi (c. 1680-1750)
Sonata X „Ecce sacerdos magnus“
D-Dur, op.1
Johann Sebastian Bach
Ein feste Burg ist unser Gott
Kantate BWV 80
Franz Vitzthum, Altus
Tobias Hunger, Tenor
Sönke Tams Freier, Bass
lautten compagney BERLIN
Ludwig Böhme, Leitung